Mirko Heinz hat 2021 seine Frau verloren. Seine Tochter Lina hat ein Handicap, weshalb ein anderes Auto nötig wird. Und im Trauerzentrum Lacrima Zwönitz geht es um Hilfe für trauernde Kinder. Dort wird dringend ein Treppenlift benötigt.
Mitunter schlägt das Schicksal heftig zu, manchmal sogar mehrfach. Doch trotz alledem ist Mirko Heinz aus Hundshübel ein Optimist: "Es zählt doch nichts. Und was würde es ändern, wenn ich den Kopf in den Sand stecke?", fragt der 48-Jährige und fügt stolz hinzu: "Ich hab' doch meine Mädels."
Lilli und Lina brauchen Zuwendung
Lilli ist elf Jahre. Bei ihr wurde ADHS, ein sogenanntes Aufmerksamkeitsdefizit, festgestellt. Das heißt, der Umgang mit ihr ist nicht immer leicht. Sie braucht weit aus mehr Zuwendung als andere Kinder ihres Alters. So schildert der Vater die manchmal besondere Herausforderung mit seiner Großen, die derzeit die vierte Klasse besucht. Und dann ist da noch Lina. Die Siebenjährige. "Sie ist der Chef", wie der Papa erklärt und seine Augen leuchten. Sie sei ein echtes "Goldstück", aufgeweckt, fröhlich, selbstbewusst, und sie fährt gern Auto. Doch dazu später mehr.
Halbseitig gelähmt
Lina hat rechtsseitig eine Hemiparese, eine Halbseitenlähmung. "Die resultiert daraus, dass bei ihr bereits während der Schwangerschaft im Mutterleib ein erhöhter Hirndruck diagnostiziert wurde", berichtet Mirko Heinz. Schon vor der Geburt hätten die Ärzte den werdenden Eltern erklärt, dass das Baby dadurch beeinträchtigt sein kann. "Sie boten uns damals auch einen Abbruch an. Aber das kam für uns nicht infrage", so der Vater. Und er fügt hinzu: "Das war übrigens die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben." Nach der Geburt sei Lina operativ mit einem speziellen Shuntsystem versorgt worden, das den Hirndruck reguliert.
Frau starb 2021 an Krebs
Wenn Mirko Heinz von "wir" spricht, dann meint er sich und seine verstorbene Ehefrau. Mit ihr gemeinsam wollte der gelernte Maler und spätere Berufskraftfahrer eigentlich nur: eine Familie und ein kleines Haus mit vielen Tieren. Ein altes Haus und zahlreiche Tiere, wie Schafe, eine Dogge, Katzen, Hühner, 25 Gänse sowie eine Voliere mit exotischen Vögeln - das alles hat er mittlerweile. Doch seine Frau starb im Frühjahr 2021 an Krebs. "Ich hab' bis zum Schluss nicht gewusst, wie schlimm es wirklich um sie steht. Sie hat das alles von uns fern gehalten, sie wollte stark sein, uns nicht belasten. Sie hat uns lange in dem Glauben gelassen, das alles halb so schlimm sei, das alles wieder gut wird", erzählt er.
Beruf aufgegeben
Nach dem Tod seiner Frau musste er seinen Beruf aufgegeben, um von nun an voll für seine beiden Mädels da sein zu können. Inzwischen hat er bei der Diakonie Erzgebirge wieder einen Job gefunden, bei dem er Arbeit und die Kinder gut vereinbaren kann. "Ich bin Hausmeister für mehrere Pflegeheime und Einrichtungen der Diakonie. Und ich bin unheimlich dankbar, dass mir diese Chance geboten wurde. Es macht mir Spaß", so Mirko Heinz, der auch handwerklich ein Allrounder ist. Als gelernter Maler ist er äußerst geschickt. Das alte Häuschen, in dem sie in Hundshübel wohnen, hat er Schritt für Schritt um- und ausgebaut. Es wurde 1798 errichtet. "Die Bausubstanz ist absolut topp. Es fehlt noch einiges. Aber wir haben ja Zeit", bleibt er entspannt. Doch weil der Hauskredit noch läuft, sei an einen zweiten Kredit für ein Auto derzeit nicht zu denken. Vorrang haben die Mädchen.
Auf den Rollstuhl angewiesen
Lina ist auf den Rollstuhl angewiesen. Sie besucht täglich die heilpädagogische Einrichtung im "Regenbogenhaus" in Aue.
Ihr rechtes Bein sei kürzer und den rechten Arm sowie die Hand nutze sie kaum. Doch sie will und macht vieles allein. Und sie fährt für ihr Leben gern Auto. "Man kann sie nachts wecken und mit ihr bis Ungarn fahren. Sie fragt nicht ein einziges Mal, wie andere Kinder: Wann sind wir denn da? Das hat sie ganz sicher von mir", sagt der frühere Berufskraftfahrer stolz. Allerdings macht es sein Auto nicht mehr lange. "Der ist jetzt 19 Jahre und hat uns immer zuverlässig kutschiert, aber die Sachen, die Lina braucht, passen bald nicht mehr rein", sagt Mirko Heinz über seinen alten Audi. Daher ist er jetzt händeringend auf der Suche nach einer neuen Transportlösung für die Familie.
Der große Wunsch: Ein Auto
"Ich brauche ein Auto, das hinten viel Platz hat, denn der Rollstuhl und auch der Essstuhl müssen mit, wenn wir mal verreisen wollten", schildert der Vater sein derzeit größtes Problem. Dass er sich kürzlich selbst schwer verletzt hat und nun eine große Narbe auf dem Bauch hat, erwähnt er gar nicht. "Das heilt schon wieder", sagt er, der Mann, der einen sagenhaften Optimismus ausstrahlt. Das Fahrzeug könne gern auch ein gebrauchtes sein. Doch es sollte ein solider fahrbarer Untersatz sein, der noch einige Jahre zuverlässig rollt.